TUET AUF DIE PFORTEN …
Dieses biblische Zitat über ihren Portalen verband die Neue Synagoge mit der Stadt. Das einst schönste und größte Gotteshaus Deutschlands. 1866 eingeweiht, ist ein einzigartiges Zeugnis für deutsch-jüdische Geschichte.
Die Neue Synagoge war ein Symbol für das Selbstverständnis, deutsch, berlinerisch und jüdisch gleichermaßen zu sein. Von der gewaltsamen Zerstörung dieser Leben und Lebenswelten legt das Fragment des Gebäudes Zeugnis ab. Seit dem 5. September 1991 leuchtet die Inschrift wieder in die Stadt hinein.
Wir begreifen das „Tuet Auf“ als Grundlage für unsere Agenda:
wir thematisieren die Herausforderungen kultureller Vielfalt und Differenz, das
Aufeinandertreffen von Traditionen und Moderne sowie verschiedenste Ausprä-
gungen des Jüdisch-Seins. Jüdische Geschichte in Berlin: auch ein Beispiel dafür, Geschichte überhaupt aus anderen Perspektiven zu sehen und durch das Prisma Berlin ein Stück Welt zu denken.
(Foto: Anna Fischer)
Kontakt
Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum Oranienburger Straße 28/30 D-10117Berlin
Öffnungszeiten des Museums:
Sonntag bis Donnerstag: 10-18 Uhr
Freitag: 10-15 Uhr
Letzter Einlass 30 min vor Schließung
Samstag und an hohen jüdischen Feiertagen geschlossen
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Bewertungen & Berichte Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum
Ausstellung
Zeiten des Umbruchs
Fotografien der Neuen Synagoge Berlin von Günter Krawutschke
Eine Intervention in der Dauerausstellung
ab 14. September 2023
Am 5. September 1866 wurde in der Berliner Spandauer Vorstadt eine neue, große Synagoge eingeweiht, die schon bald Neue Synagoge genannt wurde. In dieser „einst schönsten und größten Synagoge“ Deutschlands war Platz für 3.200 Frauen und Männer. Während der Novemberpogrome 1938 im Innenraum beschädigt, verhinderte das Eingreifen des örtlichen PolizeiReviervorstehers Wilhelm Krützfeld und seiner Kollegen der Polizeiwache vom Hackeschen Markt eine Brandschatzung größeren Ausmaßes.
Die Bombardements 1943 zerstörten das entweihte Gotteshaus in großen Teilen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zwar der Synagogenhauptraum gesprengt, aber es blieben wichtige Teile der Neuen Synagoge als Ruine und Wahrzeichen in der nun in Ostberlin gelegenen Oranienburger Straße stehen.
Erst 1988 konnte mit dem Wiederaufbau der Neuen Synagoge als Centrum Judaicum begonnen und die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum gegründet werden. Der Wiederaufbau der als Ruine erhalten gebliebenen Gebäudeteile wurde mit
einer symbolischen Grundsteinlegung am 9. November 1988 als feierliches Ereignis in der Öffentlichkeit begangen. Bereits zuvor, mit dem Beginn von Sicherungsarbeiten, wurde der bekannte Berliner Fotograf Günter Krawutschke mit der detaillierten und umfassenden fotografischen Dokumentation des gesamten Gebäudekomplexes und seines Aufbaus beauftragt.
So ist in den Jahren 1988 bis 1995 eine Dokumentation von den zerstörten Grundmauern bis zur teilweisen Wiederherstellung der Neuen Synagoge als Museum, Forschungs- und Begegnungszentrum entstanden. Günter Krawutschke übereignete diesen Teil seines fotografischen Werkes 2018 der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum zur uneingeschränkten Nutzung. Es handelt sich dabei um schätzungsweise siebeneinhalbtausend Aufnahmen. Der einmalige Bildbestand, der zurzeit konserviert und digitalisiert wird, soll nun in einer Ausstellung erstmals einer größeren Öffentlichkeit gezeigt werden. Aus den tausenden von Bildmotiven wurde eine Auswahl getroffen, die als Intervention in der Dauerausstellung Tuet auf die Pforten präsentiert wird.
Ort
Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum
Oranienburger Straße 28/30
D-10117 Berlin
In zehn Episoden gibt die Installation Einblicke in Berliner Lebenswelten aus Vergangenheit und Gegenwart.
Das Besondere: Berliner:innen begegnen uns in Lebensgröße. Auf fünf hochformatigen Monitoren erzählen sie selbst von „ihrem jüdischen Berlin“ und zeigen uns dessen Orte: etwa ein Künstleratelier, die Kellergewölbe des Jüdischen Krankenhauses, den Gottesdienst einer orthodoxen Gemeinde oder das Foyer der Komischen Oper Berlin. Die Erzählungen spannen einen Bogen von den intellektuellen Treffpunkten um 1800 bis zu einem Familientisch im Berlin von heute.
Es offenbaren sich unterschiedliche Bindungen und persönliche „Beziehungsgeschichten“. Für einige ist jüdisches Berlin langjähriger Teil ihrer Familienbiografie, manche sind jüdische und nichtjüdische Berliner:innen mit anderen Hintergründen und Geburtsorten.
Diverse Muttersprachen und Lebensgeschichten stehen für jüdische und berlinerische Vielfalt.
Womit wir bei Fragen um Zugehörigkeit wären:
was ist eigentlich berlinerisch, was ist jüdisch, wer gehört zu Berlin und wer zum jüdischen Berlin?
Jedenfalls, jüdisch gehört zu Berlin. Tauchen Sie in die verschiedenen Welten ein und seien Sie mit uns neugierig auf eine Sinfonie diverser Stimmen …
kuratiert von Anja Siegemund, Eva Lezzi, Stefanie Höpfner
Ort
Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum
Oranienburger Straße 28/30
D-10117 Berlin
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5Ausstellung
Dauerausstellung - “Tuet auf die Pforten”
Mit ihrer ständigen Ausstellung “Tuet auf die Pforten” will die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum die Geschichte des Hauses und das mit ihm verbundene Leben nachzeichnen.
Die meisten Gegenstände, die etwas über das Haus erzählen könnten, wurden zerstört. Aber bei den Sicherungsarbeiten, die der Rekonstruktion der erhalten gebliebenen historischen Bausubstanz vorangingen, wurden einige architektonische Fragmente sowie Teile der Inneneinrichtung entdeckt. Sie stehen im Mittelpunkt der Ausstellung.
Ein Rundgang durch die Ausstellung soll anhand verschiedener Dokumente und Exponate einen Eindruck davon vermitteln, wie mannigfaltig die Formen jüdischen Lebens in diesem Teil Berlins waren. Von den gewaltigen Ausmaßen des ehemaligen Synagogenhauptraumes kann man sich auf der Freifläche hinter den restaurierten Gebäudeteilen im Rahmen einer Führung überzeugen. Die frühere Innenwand und die letzten Reste Mauerwerk, mit denen die eigentliche Synagoge begann, sind durch eine Glas-Stahl-Konstruktion geschützt. Der Grundriss der einstigen Hauptsynagoge ist – in Stein ausgelegt – auf der Freifläche angedeutet und lässt die Dimension des zerstörten Teils erahnen. So bleiben die Narben, die die Geschichte verursacht hat, sichtbar.
Ort
Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum
Oranienburger Straße 28/30
D-10117 Berlin
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Führung
Unsere Führungen
- Tohuwabohu unter der Kuppel! Einmal quer durch die Synagoge und das jüdische Berlin von 1866 bis heute.
- Was passiert(e) in einer Synagoge? Ritualgegenstände, Geschichten, Objekte.
- Die Neue Synagoge im Nationalsozialismus.
- Von der Ruine zum Museum. Geschichten vom Wiederaufbau.
- Tuet auf die Pforten – für alle, die mehr wissen wollen. Ein Rundgang für Fortgeschrittene.
- Kitagruppen
- Spaziergang durch die Spandauer Vorstadt
Ort
Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum
Oranienburger Straße 28/30
D-10117 Berlin
Die Stiftung Neue Synagoge - Centrum Judaicum lädt Sie herzlich zu unserem Multiplikator:innen-Abend am 25. September ein. Er findet zwischen 16:00 und 19:30 in der Oranienburger Straße 28-30, 10117 Berlin statt und richtet sich an Lehrkräfte, Museumspädagog:innen, Sozialarbeiter:innen und alle, die sich für die freie Bildungsarbeit interessieren.
Um 16:00 bieten wir einen Überblicksrundgang durch unser Museum an.
Ab 17:00 stellen wir unsere Vermittlungsformate vor.
Vielleicht interessieren Sie unsere anderen thematischen Führungen, zum Beispiel:
„Was passiert(e) in einer Synagoge – Ritualgegenstände, Geschichten, Objekte“
Oder unsere Rundgänge in der Spandauer Vorstadt, unsere Seminare & Workshops zur jüdischen Geschichte und Gegenwart, unsere Bastelworkshops, bei denen Kinder eine Synagoge-To-Go basteln?
Wir stellen unsere Bildungsformate vor. „Jüdisches Berlin. Erinnerungen und Heute“ bezieht sich auf unsere jetzige Video-Installation „Mein Jüdisches Berlin“. Auf hochformatigen Monitorpanels begegnen Besucher:innen Menschen und deren Lebenswelten an verschiedenen Orten: etwa in den Kellergewölben des Jüdischen Krankenhauses oder zuhause bei einer orthodoxen Familie. Hier erzählen Berliner:innen selbst, jüdische und nichtjüdische, mit diversen Hintergründen, Geburtsorten, Lebensgeschichten und Muttersprachen.
„Junges Jüdisches Leben Heute“ entstand im Anschluss an unsere vorherige Wechselausstellung #Babel21. Teilnehmende schauen sich Interviews mit ehemaligen Stipendiat:innen des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES) an, beantworten entsprechende Fragen, erstellen Mindmaps zu ihren jeweiligen Themen und diskutieren die Inhalte miteinander. Alle Interviewten waren Studierende in Berlin, und fast alle sind jüdisch. Doch hier enden ihre Gemeinsamkeiten. Ihre familiären Hintergründe, Beziehungen zum Judentum und zum Jüdischsein, Meinungen und persönlichen Erfahrungen unterscheiden sich stark voneinander und spiegeln die Vielfältigkeit innerhalb der heutigen Berliner jüdischen Bevölkerung wider.
„Bunt, engagiert und gefährdet – Spuren der jüdischen Zivilgesellschaft in der Zwischenkriegszeit“ bietet Schüler:innen und jungen Erwachsenen Archivmaterialien, Fotos und Videos an, mit denen sie selbst die Geschichten jüdischer Menschen und Organisationen in der Spandauer Vorstadt und im Scheunenviertel in der Zwischenkriegszeit entdecken können. Diese Erfahrung bietet Teilnehmenden einen neuen Blick auf Berlin und dient als Vorbild dafür, wie man lokalhistorischer Forschung zur jüdischen Geschichte in anderen Teilen Berlins und Deutschlands nachgehen kann.
mit Historiker Karsten Krampitz und Jess Earle:
Das Scheunenviertelpogrom vom 5. November 1923
Am 05.11.2024 jährt sich zum 101. Mal das Pogrom im Berliner Scheunenviertel. Fast zwei Tage lang zogen Berliner Bürger durch das Scheunenviertel und verübten Gewalttaten gegen jüdische Menschen in diesem Arbeiterviertel mit sichtbarer osteuropäisch-jüdischer Bevölkerung. Der Pogromnacht am 09. November 1938 gedenken wir jedes Jahr. Dennoch sind diese massiven antisemitischen Ausschreitungen, die bereits 10 Jahre vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten von Berliner Bürgern verübt wurden, aus dem öffentlichen Geschichtsbewusstsein nahezu verschwunden.
Am 03.11.2024 stellen wir uns gegen das Vergessen und veranstalten in Kooperation mit dem Bezirksmuseum Mitte einen Gedenktag zu diesem erschütternden Ereignis. Als Teil dieses Programms sprechen der Leiter unserer Vermittlungsabteilung, Jess Earle, und Historiker Karsten Krampitz über sein letztes Jahr erschienenes Buch „Pogrom im Scheunenviertel. Antisemitismus in der Weimarer Republik und die Berliner Ausschreitungen 1923“. In akribischer Recherche deckt er die bisher wenig bekannten Ursachen und Abläufe des Scheunenviertelpogroms vom 5. November 1923 auf und schildert, wie es bereits vor der NS-Diktatur zu einem Massenangriff auf Jüdinnen und Juden mitten in Berlin kommen konnte.
Ort: Repräsentantensaal der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
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Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum
TUET AUF DIE PFORTEN …
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Die Neue Synagoge war ein Symbol für das Selbstverständnis, deutsch, berlinerisch und jüdisch gleichermaßen zu sein. Von der gewaltsamen Zerstörung dieser Leben und Lebenswelten legt das Fragment des Gebäudes Zeugnis ab. Seit dem 5. September 1991 leuchtet die Inschrift wieder in die Stadt hinein.
Wir begreifen das „Tuet Auf“ als Grundlage für unsere Agenda:
wir thematisieren die Herausforderungen kultureller Vielfalt und Differenz, das
Aufeinandertreffen von Traditionen und Moderne sowie verschiedenste Ausprä-
gungen des Jüdisch-Seins. Jüdische Geschichte in Berlin: auch ein Beispiel dafür, Geschichte überhaupt aus anderen Perspektiven zu sehen und durch das Prisma Berlin ein Stück Welt zu denken.
(Foto: Anna Fischer)
Öffnungszeiten des Museums:
Sonntag bis Donnerstag: 10-18 Uhr
Freitag: 10-15 Uhr
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Samstag und an hohen jüdischen Feiertagen geschlossen
Kontakt
Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum
Oranienburger Straße 28/30
D-10117 Berlin